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Andacht
Barmherzigkeit meets Tafel
Hallo ... huhu ... hier drüben.
Na wieder mal auf digitalem Spaziergang, ganz alleine. Ist ganz schon kalt hier draußen bei der TAFEL.
Wusstest du, dass durch den Ausfall der Weihnachtsgottesdienste, Brot für die Welt, über 20 Millionen Euro an Spenden Gelder wegefallen sind. Und das in einer Zeit und Krise wo jede Hilfe zählt. Krass oder ...
Hast du etwas von deinen Weihnachtsgeld gespendet?
Warst du schon mal hier? Weist du was das hier ist? Hier ist die Finsterwalde Tafel. Und Ironischerweise war hier vorher ein Supermarkt drin. Los komm rein, ich zeig dir mal wie es von drinnen aussieht.
Und da sind wir drinnen, im Tempel der Barmherzigkeit. Der Tafel Finsterwalde.
Schon echt krass, das wir in einer der reichsten Industrienationen, Deutschland so etwas brauchen wie die Tafel. Aber auch gut das es sie gibt, das Lebensmittel nicht weggeworfen werden müssen und man Menschen helfen kann.
Barmherzig sein, ist noch mal ein großer Unterschied zu Mitleid haben. Barmherzig sein heißt, aktive Nächstenliebe.
Ich mach was, auf Deutsch gesagt, und das ohne Gegenleistung zu erwarten, für andere, die ich vielleicht nicht mal kenne und vielleicht auch ganz anderes sind und denken als ich, die aber meine Hilfe brauchen.
Hier helfen Menschen mit, die selbst nicht viel haben, dafür aber ein großes Herz. Sie klappern die Supermärkte ab, sortieren die fauligen Sachen von den Guten, Lagern sie ein. Packen Kisten und Tüten mit Nahrungsmitteln. Manche von Ihnen sind hier jeden Tag, außer Sonntag ... brauchen ja auch mal ne Pause.
Du kennst bestimmt die Bibelgeschichte vom barmherzigen Samariter. Der Grund warum hier Jesus diese Geschichte erzählt ist, weil er gefragt wurde, wer den mein Nächster ist, an dem ich Nächsten Liebe ausüben soll.
Das Spannende hier, nicht der Überfallende wird zum „Nächsten“, sondern der Samariter. Der Helfende wird dem Bedürftigen zum Nächsten.
Barmherzigkeit heißt hier vor Ort bedeutet dann, Menschen die sich nicht kennen, lernen sich kennen und schätzen Einander und Grüßen sich auf der Straße.
Menschen strecke mir die Hand aus und ich greif zu.
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Gottes Barmherzigkeit wirkt auf uns, ganz unverdient, ohne Gegenleistung. Und Gott meint, wir könnten das auch.
Ich bin überzeugt das uns diese Barmherzigkeit ganz stark innewohnt, wir haben sie nur etwas vergraben, unter dem ganzen Konsumrausch und dem radikalen Individualismus. Warum sonst fühlen wir uns so glücklich, wenn wir jemand anderen helfen? Glücksforscher meinen, das dies weit über den Zustand geht, als wenn wir uns selbst etwas gutes tun würden. Wir sind Soziale Wesen, und so hat uns Gott auch gemacht. Wir sind angewiesen aufeinander, Punkt.
Ich glaube unsere Zukunft liegt nicht darin, alles noch besser zu bauen, noch effizienter, größer ... schneller ... weiter ... Unsere Zukunft liegt darin wieder menschlich zu sein, eben barmherzig, an den Menschen zu handeln, ohne das da Geld, Status, Meinung, eine große Rolle spielen.
Was habt ihr euch schon vorgenommen oder getan 2020 oder jetzt 2021. Ich denke es Zeit, sich umzuschauen, vielleicht kann ich jemand behilflich sein, vielleicht auch jemand mit dem man sonst nichts zu tun hat … vielleicht auch der ganz anders denkt als ich,…. Naja und wer weiß, vielleicht bringt uns das näher :). Oder die 20€ die ich gerade nur für Unnützes ausgeben würde, an die Welthungerhilfe oder Brot für die Welt spenden. Oder Ihr fragt nach, auch bei der Tafel wird immer wieder Hilfe benötigt.
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Gebt, so wird euch gegeben.“
Gemeindepädagoge Markus Melke
[Alle Rufen] AMEN